Von einem Zinkmangel sind besonders die schnell wachsenden Gewebe betroffen, da Zellteilung, Zellwachstum und Zellreparatur beeinträchtigt werden. Klinische Symptome des Zinkmangels sind folglich Hautentzündungen, schlecht heilende Wunden, brüchige Haare und Nägel und vor allem häufige Infekte und Erkrankungen. Auch eine erhöhte Allergieneigung als Folge einer Fehlleitung der Immunreaktionen kann Folge eines chronischen Zinkmangels sein.

Sogar in Industrienationen wie Deutschland ist der Zinkmangel weit verbreitet. Man geht davon aus, dass bis zu 50% der deutschen Bevölkerung zuwenig Zink zu sich nimmt. Risikogruppen für eine unzureichende Zinkversorgung sind vor allem Vegetarier, da einerseits die Bioverfügbarkeit von Zink aus pflanzlichen Lebensmitteln geringer und gleichzeitig der Zinkverlust bei Vegetariern stark erhöht ist. Des weiteren sind Leistungssportler, Kinder und Jugendliche, sowie ältere Menschen von einem Zinkmangel bedroht. Auch Allergiker leiden oft an einem Zinkmangel. Hier entwickelt sich schnell ein Teufelskreis, da potentiell zinkreiche Lebensmittel wie Milchprodukte, Fleisch und Krustentiere aus Angst vor Allergie gemieden werden. Daraus entsteht schnell ein chronischer Zinkmangel, dessen Folge wiederum eine geschwächte Immunabwehr und verstärktes Allergierisiko darstellen.

Zufuhr von Zink

Eine Zinksupplementation kann jedem gesunden Menschen zur Vorbeugung und Gesunderhaltung empfohlen werden. Besonders zur Vermeidung von Erkältungskrankheiten und zur Verringerung der Dauer und Schwere von Allergie-Beschwerden ist eine gesteigerte Zinkzufuhr sinnvoll. Zink wird gewöhnlich in zwei Dosierung verabreicht: zur Vorsorge bei erhöhtem Bedarf mit ca. 5-15 mg täglich und bei bereits bestehenden Mangelerscheinungen mit 25-50 mg täglich.

Zinkzufuhr
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Zu berücksichtigen ist jedoch, dass die Zinkgabe in Intervallen von 6-8 Wochen mit nachfolgender Pause erfolgen sollte. Auch die verabreichte Dosis sollte nicht übertrieben werden. In klinischen Studien hat sich eine lebenslange tägliche Zufuhr von bis zu 25mg Zink als sicher erwiesen. Oberhalb von 50mg täglich kann es jedoch bereits zu manifesten Störungen der Kupferverwertung kommen. Des weiteren muss erwähnt werden, dass eine extrem hochdosierte Zinktherapie im akuten Erkältungsfall in Studien stark widersprüchliche Ergebnisse hervorgebracht hat. Daraus wurde abgeleitet, dass eine Zinksupplementation in Dosen von 60-140mg täglich bei akuten Erkältungskrankheiten keinen nachweislich positiven Effekt auf die Schwere der Symptome hat, auf Dauer jedoch schädliche Auswirkungen haben könnte. Eine Ausnahme hiervon ist die unter ärztlicher Kontrolle durchgeführte Behandlung der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) des Auges. Hier konnte mit einer täglichen Gabe von 80mg Zink eine Verzögerung des Voranschreitens der ansonsten schlecht therapierbaren Erkrankung erreicht werden.

Hinsichtlich einer Zinksupplementation sollte man berücksichtigen, dass verschiedene Zinksalze unterschiedlich gut vom Organismus aufgenommen und verwertet werden. Zinkpräparate sollten generell auf nüchternen Magen mit ausreichend großem zeitlichem Abstand zu Mahlzeiten eingenommen werden, um eine optimale Resorption zu gewährleisten.

In Zinksupplementen kommen zahlreiche verschiedene Formen des Zinks vor, darunter Zinksulfat, -oxid, -gluconat, -hefe und -histidin. Das häufig eingesetzte Zinkoxid ist dabei z.B. schlechter verfügbar als Zinksulfat. In der Regel wird organisch gebundenes Zink wie Zinkgluconat oder Zinkhistidin besser aufgenommen als anorganisch gebundenes Zink und ist daher stärker wirksam. Die höchste Bioverfügbarkeit wird für Zinkhistidin gemessen. Es stellt einen Komplex der beiden Bestandteile dar, der aufgrund seiner Ähnlichkeit zur körpereigenen Aminosäure Histidin besonders gut in Zellen und Gewebe transportiert wird.

Eine Zufuhr von Zink in Form von Zinkhistidin ist auch aus folgenden Gründen besonders zu empfehlen: Zink und Histidin liegen im menschlichen Körper häufig gekoppelt vor, so dass bei Vorliegen eines Zinkmangels oft auch ein Histidinmangel besteht, der durch die Supplementation ebenfalls ausgeglichen wird. Durch die feste Bindung des Zinks an Histidin werden darüber hinaus hemmende Nahrungsmitteleinflüsse in ihrer Wirkung verringert, da eine Zinkkomplexierung und -inaktivierung durch sie nicht mehr möglich ist. Schlussendlich hat Histidin selbst antioxidative Eigenschaften und kann die bei Entzündungen und allergischen Reaktionen freigesetzten Radikale abfangen und unschädlich machen, wodurch ein synergistischer Effekt der beiden Bestandteile des Komplexes erzielt wird.

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